eine Liebesgeschichte - Akt 7 -

Das Leben strickt manchmal wundersame Pfade. Denn beim hiesigen Möbelschweden war die Stimmung gelassen und Herr Mann und Frau Murmel konnten sogar Scherzchen machen über ihre missliche Lage. Bis... ja, bis sie in der Bettenabteilung angekommen waren.

Denn hier überkam Frau Murmel ein riesiger stechender Schmerz, im Rücken. Sie hatte sich zu Malm runtergebeugt um die Matratze zu betasten und wollte sich eingentlich darauf fallen lassen, liess dies aber augenblicklich, denn der Schmerz liess sie in die Höhe fahren.

Erst noch irritiert über diesen Überfall, gingen sie weiter und als kurze Zeit darauf das gleiche nochmals geschah wusste sie: es geht los!

Na, geht doch! Wer braucht schon eine Einleitung, geschweige denn eine Notschlachtung  einen Kaiserschnitt?? Mutter Natur wirds schon richten.

Die Schmerzen kamen und gingen. Und abends um 22 Uhr beschlossen die zwei dann doch einmal ins Krankenhaus zu fahren und nach dem rechten sehen zu lassen.

Die Wehen waren zu unregelmässig, muttermundtechnisch tat sich auch noch nichts und so wurden sie wieder in die eigenen vier Wänge schickt. Man schlafe zu Hause doch am Besten.

Frau Murmel konnte gar nicht schlafen, Schmerzen waren einfach nicht ihr Ding. Sie hatte schon viele Schmerzen ertragen in ihrem Leben, aber dies war anders.

Morgens um halb sechs weckte sie dann ihren Herzensmann und bestand darauf, direkt wieder in die Klinik zu fahren.

Hier bekamen sie nun auch ein Zimmer und wurden erstmal eingelagert bei einer kleinen Familie, die gerade vor einem Tag ihr Minibaby bekommen hatten. Der Herzensmann räumte den Klinikkoffer in den dafür vorgesehenen Schrank ein und Frau Murmel machte es sich auf dem Krankenhausbett bequem, sie war müde und hatte immernoch regelmässig Wehen.

Unterdessen kam noch einmal ein Arztgeschwader um die Risiken dieser Geburt bis ins kleinste Detail mit dem Ehepaar zu besprechen.Die Frau aus dem Nebenbett war schon nach einer Minute bereit zum Kaiserschnitt (sie hatte ihr Baby ja aber schon bekommen), Frau Murmel jedoch lehnte aber immernoch dankend ab.

Als bei der nächsten Wehe endlich auch die Blase sprang, war sie zu allen Schandtaten bereit und durfte nun auch ins Wehenzimmer ein Bad nehmen.

Um 12 Uhr mittags war dann der Höhepunkt erreicht: eine Minute lang Wehen, dann eine Minute lang Pause. Und was sagt die Hebammenschwester? Frau Murmel soll auf eigenen Beinen in den Kreissaal gehen, der Muttermund sei nun gänzlich eröffnet und das Baby kann kommen.

AHA, selber gehen? Unter diesen Bedinungen und Schmerzen? HA; aber nicht mit Frau Murmel. Ein Anfall von Überhormonung und völliger Aussichtslosigkeit bahnte sich seinen Weg und ergoss sich über der Hebammenschwester. "WIE ALT SIND SIE? HABEN SIE SCHON KINDER??? GESCHWEIGE DENN JEMALS WEHEN GEHABT??? SIE GLAUBEN DOCH NICHT WIRKLICH; DASS ICH NUN SELBER IN DEN VERF******** KREISSAAL GEHEN WERDE????.....************* PIEP***********"

Es half jedoch nichts. Sie wurde von ihrem Herzensmann gestützt und lief selber in den Kreissaal, aber nur mit der Aussicht auf den besten Stecher des Hauses. Was hatte die Hebammenschwester gesagt?? Ja, doch, sie hatte richtig gehört: "Im Kreissaal wartet der beste Stecher des Hauses auf Sie! Versprochen! Und dann geht es Ihnen bald besser!"

War dies nur eine arglistige Lüge um die völlig aufgelöste Frau in den Kreissaal zu locken? Oder würde wirklich bald die Erlösung auf sie warten?

-to be continued-