Montag, 5. Juli 2010

Träume deuten für Anfänger

Ich träume. Ich träume mittlererweile viel. Früher, als wir noch einen Fernseher hatten, da habe ich allerlei Mist geträumt. Meist konnte ich mich nicht mehr erinnern, oder es war so abstrus und mit sovielen fremden Menschen, dass ich nur kopfkratzend wach wurde und es schnell wieder vergass.

Mittlererweile ist dies anders. Nach jahrelanger Fernsehabstinenz wird wieder realistisch geträumt. Mit Menschen, die man kennt. Mit Handlungen, die zwar von wirklicher Phantasie zeugen, aber doch machbar wären. Vielleicht.

Somit war klar, dass ich am Samstag nach diesem Spiel (und der darauffolgenden Heimfahrt im Auto) von einem Autokorso träume. Ich am Steuer, Standhupe sozusagen. Aus jedem Fenster ein Vuvuzelabläser, Fähnchen an den Seiten und Fahnen überall. Und stellt euch vor, die Ampeln waren schwarz, rot, gelb! Und bei gelb konnte man fahren. Die ganze Welt hat gefeiert. Ich mittendrin. Ein Adrenalinschub der besonderen Art.

Oder zum Beispiel meine Therapeutin. Sie ist meine "Ersatzmama". Sie war schwanger und sollte ihr Baby schon längst bekommen haben. Der Termin war Anfang Juni. Ich habe noch nichts gehört, weder von einem schlimmen Schicksalsschlag, noch von der Geburt eines neuen Erdenbürgers. Und so träume ich jede Nacht von ihr. Mal in die eine Richtung, mal in die andere. Es beschäftigt mich. Und ich mag nicht in dieser Warteposition hängen. Ein Stück weit belastet es mich auch. Aber ich kann nichts machen. Mutterschutz nennt man das. Da sind Therapeuten nicht erreichbar. Schade.
Warum muss die auch noch ein Kind kriegen? Sie hat doch mich, sollte ihr doch reichen. *lacht*

Trotz Therapeutenpause bin ich recht stabil gerade. Glaube ich zumindest. Vielleicht bin ich ja doch schon ein bisschen gross geworden?

Ich gehe dann mal weiter zerfliessen

1 Kommentar:

  1. Für mich sind Träume dieser Art echt immer ein Zeichen dafür, dass man im Leben ein Stück weiterkommt. Ich glaub tatsächlich, dass du groß geworden bist.

    Man, du schreibst so schön!

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