Sonntag, 21. März 2010

Trotzattacke hoch drei

Der Kleine rastet gerade aus. Ich höre schreien, ich höre, dass er alles wegschmeissen will, was er besitzt, er will sich nie wieder beruhigen und er ist auf ALLE wütend, die hier im Haus wohnen. Gut.

Vorangegangen ist eine Absprache, dass er sich doch kurz in seinem Zimmer beschäftigen soll, damit ich hier im Wohnzimmer den Rechner aufs Sofa stellen kann, seine Lieblings-DVD in Ruhe raussuchen kann und wir uns danach, wenn alles fertig ist, zusammen aufs Sofa kuscheln können und gemeinsam SEINE Lieblings-DVD anschauen, währenddessen der Vater des Kindes seinem Hobby fröhnen kann.

Ich möchte einfach mal Dinge in der Geschwindigkeit erledigen, die MIR gut tut. Ich mag nicht immer hetzen und mich selber überfordern, nur weil andere dies erwarten! Und hier spreche ich nicht nur von meinem Sohn, der keine Geduld hat, sondern von "den anderen" im Allgemeinen, wo ich immer zu Liebe der anderen mich herantreibe. Ich hab es satt! Ich spüre vielleicht auch zum ersten Mal, dass ich ein eigenes Tempo habe und ich will dies einfach mal einhalten.

Ich tue für mein Kind alles, reflektiere mich, im eigenen Anspruch eine gute Mutter zu sein, aber es gibt einfach Grenzen. Wenn es nicht einmal möglich ist, dass dieser 5-Jährige FÜNF Minuten aushält, damit ich einfach mal etwas erledigen kann, ohne alle zwei Minuten seine Fragen zu beantworten, wann es denn endlich fertig sei, dann weiss ich nicht mehr weiter. Da bin ich überfordert!
Die Absprache im Vorfeld war genau besprochen, er solle bitte im Zimmer warten und ich kümmere mich drum, kommt er fragen gibt es keine DVD.
Was soll ich sagen? Er kam fragen und nun ziehe ich meine Konsequenzen durch. Fühle mich mal wieder wie die schlechteste Mutter auf Erden, höre den Trotz und die Wut in seinem schreien, muss es selber aushalten. So ist Erziehung nunmal: Grenzen aufweisen, sie fest bestehen lassen, aushalten, auseinandersetzen!

Wenn ich jetzt nachgebe, wird es immer so sein, dass er solange schreit und wütet, bis er was bekommt.
Ich finds zum Kotzen zumal ich nichts Unmenschliches verlangt habe, geschweige denn etwas, was ein Fünfjähriger nicht einhalten könnte!

4 Kommentare:

  1. So, das tut mir aber mal gut zu lesen, dass es anderswo auch nicht anders ist! ...(auch wenns dir nicht gut tut,blöd, aber manchmal ist geteiltes leid ja auch halbes leid..)...aber hier ist es GENAU so!!!!! Es nervt. Es macht mich fertig! Und ich bin einfach nur noch frustriert! Und es geht jede stunde auf s neue los....ich mag nicht mehr.
    drück dich mal...leidensgenossin;)

    AntwortenLöschen
  2. Ach liebes Lieschen! Stell dich doch nicht immer so in Frage! Du hat genau richtig gehandelt! Der kl. Trotzkopf hält sich nicht an vereinbarungen und muß nun leider die Konsequenzen tragen!Auch wenn es für dich mindestens genauso schwer ist! Ich kenn das aus eigener Leidvoller Erfahrung, war leider nicht immer so konsequent! Fehlende Konsequenz, wohlgemerkt meine, war bei meiner Tochter (22) so gar kein Problem, mit der konnte man reden, aber bei meinem Sohn (20)!!! Wenn ich die Uhren zurückdrehen könnte, glaub mir, da würde ich es tun und in vielen Dingen beim Sohnemann konsquenter handeln, dann hätte es vielleicht in manchen Dingen nicht so viel Streit und Diskussionen mit ihm gegeben! Sicher, im großen und Ganzen hatte ich noch Glück, er hat, trotz div. Hürden, seinen Weg gemacht, hat eine abgeschlossene Berufsausbildung was heute ja schon was ist,denkt sogar daran weiter zu machen in Richtung Meister, aber wäre ich in seinen jungen Jahren konsequenter gewesen wäre für ihn bestimmt auch manches anders gelaufen!!
    Also liebes Lieschen, zweifel nicht an Dir!! Du machst das schon richtig!
    GlG Gaby

    AntwortenLöschen
  3. Ach Lieschen. Das ist so schwer. Ich kenne es nur zu gut. An guten Tagen packe ich das locker... an schlechten bringt es mich fast um. Zumal ich hier 2 Dauergrenzentester sitzen habe.
    Ich denke mir immer, dass sich das alles lohnt. Dass meine Kinder in 10-15 Jahren wunderbare Menschen sein werden. Gerade weil sie sich an mir reiben... an mir ausprobieren durften.

    Du machst das gut und du packst das!!!

    AntwortenLöschen
  4. huhu lieschen,

    du hast das ganz richtig gemacht.

    irgend wann müssen sie nun einmal lernen, sich an absprachen zu halten, und wenn nicht zu hause, im vertrauten rahmen, wo dann?

    glg ela

    AntwortenLöschen