Mittwoch, 14. April 2010

Zwiegespalten, aber doch voller Zuversicht

Zwischen Ausrasten und Ruhigbleiben. Zwischen Kaffeetasse und Rechner. Zwischen Ausgleich finden und Weglaufen und die Augen verschliessen.

Es regnet bei uns. Gestern angehend durchgängig. Die verlockende Bank im Grünen war also leider keine Alternative. Bei gerade mal 9 Grad heute früh bin ich auch noch nicht wirklich überzeugt. Und auch heute: Niesel.
Zu Hause bleiben, auch keine Alternative. Denn hier wird unbarmherzig weitergebohrt. Die wollen ja fertig werden und ich will das auch!

Ich habe eine Anfrage im Kindergarten gestellt, ob ich nicht einfach auch mit in den KiGa gehen könnte, vielleicht könnte ich ja den Snoezelen-Raum bewohnen die paar Stunden? Mir eine Fantasiereise nach der anderen "reinzischen" und dann völlig losgelöst wieder irgendwann abends mit Sohnemann heimkehren? Die Leiterin meinte dann nur trocken: "Nein, das geht leider nicht. DAS mache ich doch schon den ganzen Tag und ich brauche meine Ruhe dabei!" Ja, nee, is' klar. Mir war sowieso schon immer schleierhaft, wie die so entspannt sein kann. Jetzt wundert mich garnichts mehr...

Somit habe ich mir den heutigen Nachmittag organisiert, dass ich unterwegs bin, morgen schon gleich früh weg muss und am Wochenende sind wir nicht da. Das ist eine Aussicht, die es mir leichter macht. Den Kopf in den Sand zu stecken, hilft ja nicht!

Gestern habe ich mich noch zu einem Pläuschchen mit der Nachbarin getroffen (ich bin einfach zu ihr gestampft und habe gefragt, wie sie das denn findet, so mit den Herren direkt vorm Fenster und dem Bohrer ständig in der Wand) und auch das hat mir sehr gut getan. Wir sind auf noch ein paar mehr Unzulänglichkeiten gekommen und haben uns mächtig ausgelassen über Schulnoten. Ihr wisst schon! ;)

Und ich habe den Zusammenhang herstellen können, an was mich dieses Hämmern/Klopfen erinnert. Es ist ähnlich wie das Geräusch, das mein Vater gemacht hat, wenn er mich im Zimmer eingeschlossen hatte und dann von aussen an die Tür gebollert hat, um mir Angst einzujagen. Um mich im Schrecken erstarren zu lassen. Lautes Gebrüll gehörte dazu (und wehe, die Tür wurde aufgeschlossen und geöffnet, dann kam das Schlimmste) und auch dies tun die Herren vom Bau leider auch, also das Brüllen. Wie sollten sie sich auch sonst über den Lärm der Bohrmaschine verständigen?
Diese Erkenntnis hat mich ins Erwachsenensein wieder zurückgeholt. Here I am! Life is now...

Wer hat dann nächste Woche für mich Zeit? Ich bin zu allen Schandtaten bereit, naja, fast!

1 Kommentar:

  1. Mist. Hier ist schönes, leicht kühles Wetter.

    Je mehr ich zwischendurch von Deinen "Kindheits"-Erlebnissen lese, desto mehr stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. WER macht denn sowas und warum tut niemand etwas DAGEGEN. Ich mein, dass muss doch auffallen. Irgendwem. Nachbarn, Freunden, Bekannten, der Verwandschaft oder im Kindergarten oder der Schule???

    Es tut mir schrecklich leid, dass dieses ******** von Erzeuger Dir das antun konnte. Ich finde es einfach unfassbar!

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