Montag, 10. Mai 2010

Erkenntniswege

Sonntag, Muttertag, Familienzeit.
Eine liebe Freundin, deren Familie durch Trennungsgründe beim Erzeuger war kam mit. Wir, wieder Natur, wieder Wege, diesmal zu Viert.

Erst mit dem Auto eine Stunde Fahrt, dann raus in den Regen, wandern. Ein Rundkurs, wir werden am Schluss wieder hier beim Auto ankommen, dazwischen 10 Kilometer Weg. Mit einem sehr geliebten Kaffee in Aussicht.
Der Start mit Regen, wir sind gut angezogen und es ist befreiend, durchzuatmen, loszugehen, einfach zu machen.
Wir unterhalten uns, der Herr Sohn ist guter Laune. Die Augen können sich kaum satt sehen am frischen Grün, ein Farbspiel, alles leuchtet irgendwie, trotz Regen.
Eine gute Pause, leckerer Kuchen, Kaffee, es fehlt an nichts. Es warten noch immer sieben Kilometer, wir laufen weiter. Mittlererweile Hagel, immernoch viel Grün, die Laune auch immernoch gut.
Bergrauf, bergrunter, viele Schnecken, Löwenzahn in leuchtend gelb. Anstrengung, Schwitzen, das Wetter durchwachsen, erst Regen, dann wieder klarer Sonnenschein. In der Sonne ist es sehr warm, die Jacken öffnen sich, mein Herz auch.
Wir laufen alle zusammen, nebeneinanderher, mir geht langsam die Puste aus. Mit letzter Kraft schnaufe ich hoch auf den Berg zu einer Burgruine, oben angekommen den Ausblick geniessen. Sonne im Gesicht, Wind um die Nase. 


Die Zeit drängt langsam, wir haben noch ein gutes Stück vor uns, meine Knie merke ich langsam und die Hüfte schmerzt auch. Ich muss wieder mehr Sport machen, mich trainieren, vielleicht auch 10 Kilo abnehmen, aber da bin ich ja schon dran. Den Knien zuliebe.
Unser Weg führt uns durch noch mehr Wald, mehr Grün in allen Schattierungen, entlang eines Flusses, oder eher Baches, immernoch bergrauf und -runter. So langsam werde ich knatschig, fange an zu fluchen, erst innerlich, dann gemeinsam mit dem Herrn Sohn auch nach Außen, denn der Kleine kann langsam nicht mehr. Er ist viel gelaufen und gut, ich bin stolz auf  ihn, er hat sich das Fluchen verdient. Wir schreien einmal richtig laut in den Wald, und nochmal, nach dem dritten Mal grinst er breit und sagt: "Jetzt ist es besser!" Wir gehen weiter.



Den letzten Rest wird der Kleine vom Herrn Mann getragen Huckepack, ich hätte auch gerne Jemanden, der mich trägt, ich laufe einfach weiter.
Wieder beim Auto, glücklich, geschafft. Sieben Stunden Anstrengung, Laufen, unterwegs. Es war ein sehr schöner Tag. Das Abendbrot haben wir uns alle verdient.
10 km miteinander. Nebeneinanderher.

Erkenntnis des Tages: Egal wie lang und anstrengend der Weg, ich muss ihn alleine schaffen/gehen. Man muss rauslassen, was einen bedrückt.

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