Freitag, 7. Mai 2010

Ich drücke mich

Ich habe einen dringenden Auftrag, den ich eigentlich erledigen sollte/muss. Aber irgendetwas blockiert da völligst in mir.

Ich sitze hier am Rechner, vertippe meine Zeit, die ich eigentlich für diesen Auftrag bräuchte. Aber mein innerer Erwartungsduck und der Erwartungsdruck von demjenigen, der ihn bekommt, ist mittlererweile so hoch, dass ich hier wie gelähmt sitze, gar nicht mehr mitbekomme, wieviel Zeit ich hier schon vertan habe. Ein dicker Kloss in meinem Hals, Angst.

Aber wovor habe ich eigentlich Angst? Es ist mir schon öfter so gegangen, dass ich Aufträge schiebe und schiebe und schiebe, bis es wirklich schon zu spät war, ich sie dann aber doch gemacht habe und dann waren sie immer wunderbar. Ich habe dann Lob und Anerkennung bekommen für meine Arbeit, aber natürlich nur noch geschmälert, weil wer ein halbes Jahr auf etwas warten muss, der freut sich entweder umsomehr, oder halt weniger. Ich habe es mir selber zurecht manipuliert.

Versagensängste. Dass ich nicht dem Ewartungsdruck entspreche, dass es nicht perfekt geworden ist. Dass ich nicht das geleistet habe, was man sich von mir gewünscht hat. Dass ich und mein Können nicht ausreichen. Treffen würde mich dies hier: Ich bin nicht genug. Ich kann nichts. Ich bin nichts.

Und somit sitze ich hier gelähmt, drücke mich vor dem Anfang, einfach loszulegen. Wenn ich denn mal anfange, dann wird es gut, das weiss ich. Aber trauen tu ich mir nicht. Vielleicht ist es ja doch mal nicht genug, was ich da gezaubert habe. Was dann? Und meine Hoffnung, dass dies nicht stimmt, reicht nicht aus.

Schlecht ist mir obendrein, ich hasse meinen eigenen Perfektionismus, stehe ich mir doch selbst im Weg damit!

Fang einfach an! Jetzt!

3 Kommentare:

  1. Liebes Lieschen!
    Ich weiß zwar nicht, um was für einen Auftrag es sich handelt, aber ich kenne das Problem mit dem Anfangen! Und deswegen tret ich dir jetzt und hier mal (virtuell) kräftig in den Hintern! Fang an! Leg los! Weg vom Rechner und mach!!! Und außerdem: jede Leistung, selbst die schlechteste - wovon ich mal nicht ausgehe!!! - ist besser als nichts gemacht zu haben!!!
    GLG, Jane

    AntwortenLöschen
  2. Manche Menschen brauchen den Adrenalinschub, den der hohe Druck erzeugt. Sie leisten unter diesen Bedingungen oftmals fantastisches. Wenn du es so sehen kannst, ist der Aufschieberitis etwas die "ernste Strenge" genommen.
    Ich leider selbst an diesem Syndrom und versuche einen Ausgleich zu schaffen zwischen Gelassenheit und Perfektionismus, Manchmal gelingt das schon:)

    AntwortenLöschen
  3. Lieschen,
    ich verstehe Dich so gut. Dieser erdrückende Erwartungsdruck - den man sich selbst macht.
    "Ich bin nicht genug" - oh jaaaaa. Das Gefühl kenne ich gut.

    Los jetzt, Du kannst das !!!!!!!!!!!!!!!!!

    AntwortenLöschen