Mittwoch, 1. September 2010

Jetzt isses soweit

Ich bin wie meine Mutter.

Kennt ihr Menschen, die einen bei der Arbeit ansprechen und fragen, ob man seinen Beruf liebt? Oder Menschen, die sich im Supermarkt ins Gespräch einmischen, weil man gerade mit seinem Göttergatten diskutiert, was man denn heute abend kochen könnte?
Oder auch diese Menschen, die glauben, zu wissen, was am Besten für einen ist? Oder die Personen, die einem beim Kassieren der Ware ihre Lebensgeschichte erzählen? Oder was sie als nächstes tun werden?

Darf ich vorstellen: Libella Mueller, die fremde Menschen im Supermarkt anspricht. Und nicht nur irgendeine fremde Person, nein. Das wär ja zu unspektakulär. Libella spricht Hochschwangere an. Eine Frau mit deutlich dicker Kugel vornedran wühlt  schaut sich gerade Still-BHs an, im Supermarkt! Und nach kurzem Abchecken, ob das wirklich ihr Ernst ist, ist es einfach so passiert. Die Kugel wendet noch das Schmuckstück in der Hand und überlegt, welche Grösse wohl passen könnte und FUPP, hat sie meine Meinung dazu auf dem Silbertablett geliefert bekommen. Jawoll, ungefragt! Sie solle das mal besser lassen, denn die Milchtüten, hossa, die Waldfee, da weiss man nie, was man bekommt. Und das kann man sich gar nicht vorstellen, wie gross sowas werden kann. Sie solle die doch besser kaufen, wenn der Milcheinschuss da war, weil, da wird sie ihr blaues Wunder erleben, weil ich weiss das, meiner ist ja schon 5!

Sprach mein Mund und das Hirn dachte: Super, genau deswegen haste dich früher in Grund und Boden geschämt, wenn die Mutter das veranstaltet hat. Bist weggerannt, mindestens hinter das nächste Regal, weil was da alles aus dem Mund kam, das wollte niemand wissen, hat ja auch keiner gefragt.
Und als der Mund so weiter sprach, dachte das Hirn: Ja, genau, als du schwanger warst, Lieselotte, Gott, was haste das gehasst, wenn alle anderen dich vollgequatscht haben und alles besser wussten als du. Und immer warste auf der Suche nach dem Schild mit der Aufschrift: Sprich mit mir! Vielleicht hatte es ja doch einer irgendwo an deinem Rücken angebracht, aber quak die arme schwangere Frau ruhig weiter voll. Die will das wissen, sieht man ja schon an dem entsetzten Gesichtsausdruck und den heimlich suchenden Blicken nach einem Fluchtweg.

Ja, so wars! Da war der Mund mal wieder schneller als das Hirn und da es ein grosser Einkaufsladen war, bin ich ihr später nochmal über den Weg gelaufen und habe mich entschuldigt. Gott, war das alles peinlich!!!

5 Kommentare:

  1. Naja, ich find das jetzt nicht so schlimm...
    Eher würde ich mich freuen wenn mich jemand auf einen eventuell völlig unnützen Kauf aufmerksam macht!
    Ich freue mich meistens wenn ich von anderen Kunden Tipps zu Produkten bekomme=) (wenn sie denn sinnvoll sind!)

    LG
    Lilienkind

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  2. Nicht ärgern. Mein Mund ist auch oft schneller als mein Hirn.

    Und es kommt darauf an.. Wir Rheinländer kommunizieren immer wieder gerne mit völlig fremden Menschen!! Daraus ergeben sich manchmal richtig nette Situationen.

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  3. So schlimm liest sich das wirklich nicht. Erschreckender find ich daran, dass wir doch meistens nie so werden wollen wie unsere Eltern und das man sich da immer mal ungewollt wiederfindet.

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  4. Genau! Heute ist großer Lockerlasstag :))))

    Einfach mal großzügig über die Schämsituation hinwegsehen und sich denken: Na und?

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  5. Ich finde das nicht schlimm. Ehrlich. Weißt Du wieviel Kohle man für allen möglichen Unsinn ausgibt wenn man das erste Mal schwanger ist. Zack. Die gute Frau hat gerade knapp 7,-€ gespart. Wenn sie schlau war. ;)

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