Donnerstag, 22. September 2011

Ein wenig Entwirrung

Die Botschaft, die wir unserem Kind mitgeben sei laut meiner Therapeutin: JA, da ist etwas in deinem Zimmer und deswegen kommst du besser zu uns ins Schlafzimmer. Dies fand sie nicht gut, denn er ist ja schon ein grosser Junge und kann mit klarem Kopf wie ein Schulkind die Information verarbeiten, dass da natürlich nichts in seinem Zimmer ist.

Diese massive Fantasie wäre eher einem Vierjährigen zuzusprechen und er rette sich anscheinend in das Vierjährigenmuster, damit er dem stressigen Schulalltag entfliehen kann. Denn Vierjährige haben ja auch ein weitaus niedrigeres Regelverständnis und halten sich wesentlich weniger an diese.

So weit, so gut!

Das habe ich verstanden, will ihn ja auch nicht wieder auf ein Kleinkindniveau zurückstufen. Dennoch sehe ich gerade die vielen neuen Dinge in unserem Leben und weiss aus eigener Kindheit, dass vieles einfach nicht alleine zu bewältigen ist.

Somit ist unser Kompromiss nun folgender: Er schläft in seinem Bett ein (gestern erstmals ohne Probleme und Theater), falls er nachts wach wird, kann er ohne grosses Brimborium zu uns kommen und wieder auf der Matratze weiterschlafen.

Wir haben das Thema gut besprochen vorher, dass wir ihn verstehen, dass es viel Umstellung ist und er sich ja auch erstmal in die Schule eingewöhnen muss. Dass wir aber auch sehr gut wissen, wie toll er in seinem Bett eingeschlafen ist zu Kindergartenzeiten (Bestärkung). Dass er jederzeit nachts kommen darf und kann. Die Matratze liegt bis zu den Herbstferien dort und er kann sich ohne Druck eingewöhnen und umstellen.
Nach den Herbstferien ist wieder soviel Normalität eingekehrt, dass wir die Matratze dann wieder wegpacken.

Mein Herrsohn hat die Pille geschluckt. Ich hatte mich auf Riesendrama eingestellt, es war aber ein sehr ruhiges Gespräch mit einem knappen "o.k. Mama!" am Ende des Ganzen.

Und ich bin glücklich! Es fühlt sich für mich richtig an, irgendwie diesen schmalen Grad bewandert zu haben.

Ich bin euch sehr dankbar für die vielen lieben Kommentare, habe mich sehr gefreut, zu wissen, dass es da Menschen gibt, denen geht es genauso, wir sind nicht abnormal! ;) Auch eure vielen "Fallbeispiele" haben mich sehr zum Überdenken des Ganzen aus ganz anderen Blickwinkeln gebracht und da bin ich sehr dankbar! Mir hat die Mischung aus allem wieder zu mehr Klarheit geholfen. Danke.

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