Dienstag, 28. September 2010

Ich hab es

Also, Frau Seelenfein, danke der Nachfrage: Mir geht es schon wieder recht gut und von KRANK bin ich sehr weit entfernt.

Auf und Abs haben alle, die einen können hierbei halt mehr eine Achterbahnfahrt beschreiben, andere wiederum haben bei ihrem auf und ab eher eine kleine Wippe, die man sachte auf und ab wippen lässt, oder einfach die Beine rausstemmt und dann in der Waage hält.

Ich bin sicherlich Frau Achterbahn, aber mein gestriger Anfall hat eine andere Ursache. Ständigen Suchtimpulsen standzuhalten, sich immer wieder zu sagen: Jetzt nicht, später vielleicht mal, so in einem Jahr. Brauchst du jetzt nicht. Reicht auch irgendwann mal. Wer weiss wann irgendwann mal ist? Ich weiss es nicht und es frustriert mich. Es ist sauanstrengend und ich könnte den ganzen Tag vor mich hinfluchen.

Ich bin es nicht gewohnt, dieses erst später. Ich will jetzt, sofort, auf der Stelle. Bin ja auch schliesslich jahrelang so durchs Leben gewandelt. Habe mich nie dafür interessiert, ob mein Konto das auch mitmachen kann. Ich konnte das schliesslich schon recht gut mitmachen.

Hat man aber erstmal den Kern des Übels enthüllt, gehts ums Eingemachte. Kann ich nun ja schliesslich nicht mehr sagen: "Ach, echt? Durfte ich nicht? Hab ich gar nicht gewusst!!!" So sitze ich Tag für Tag, sage mir im Vorfeld schon, dass ich jetzt besser nicht ins Möbelhaus fahre, weil ich kann ja eh nichts kaufen, und in Katalogen brauche ich auch nicht zu stöbern, wäre ja nur Selbstgeisselung. Versuche die Hände zu beschäftigen, den Kopf auszuschalten, die Impulse runterzukämpfen und gestern Abend ist einfach mal der Dampf aus dem Schnellkochtopf gekocht.

Jetzt wisst ihr es, ich schaue mal, ob es mich erleichtert und nun gehe ich mal die Hände in die Spüle hängen, der Abwasch vom Wochenende wartet auf mich. Schliesslich ist die Spülmaschine rammelvoll und will ihren Dienst nicht tun.

3 Kommentare:

  1. Andererseits hat Dich das Kaufverhalten früher doch auch nicht wirklich glücklichergemacht. Und mit dem Erkennen des Kernproblems hast Du jetzt aber auch die nötige Distanz zu sehen, warum Du Dich so fühlst wie Du Dich fühlst. Deswegen fühlt man sich zwar nicht dauernd besser. Aber eigentlich. . .eigentlich dürfte es sich genauso gut anfühlen etwas unnötiges nicht zu kaufen, wie der kauf selbst. Zumal kaufen viiiiiiiiiiiiel einfacher ist. ;)

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  2. Liebe MaraFiMo, darf ich bei dir nochmal einen Grundkurs: "Urgutes erkennen - es liegt direkt auf der Straße, greife zu!" belegen? Da ist bei der Programmierung meiner Festplatte grundlegend was falsch gelaufen...

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  3. *lach*
    Den können wir dann gern zusammen belegen. *lach*

    Wenn man sich immer wieder zwingt wird es einfacher und wenn es nicht das eigene Leben betrifft... ich sach Dir... ;-)

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