Mittwoch, 25. Mai 2011

Von allen guten Geistern verlassen

Gestern, das war so ein Tag, den ich getrost aus meinem Kalender hätte streichen können. Ein Gehetze und Gefahre, von A nach B und danach direkt zu C. Keine Pause, keine Ruhe, keine Zeit.

Und wie sollte es an solch einem Tag auch anders sein, geschieht das Unfassbare: Der Herr Sohn schafft es mit Fahrradhelm auf dem Kopf, sich die Nase an einem Schaufenster so einzuschlagen, dass er eine Viertelstunde verblutet ist. Nicht mal eben so tropf tropf, huch, ich habe Nasenbluten. Nein, im Schwall kam die Soße, mit Schmackes aus der Nase geschossen. Ein blutiger Schleim von der Größe und Konsistenz wie eine Nacktschnecke war auch zwischendurch mal mit dabei, ich wusste gar nicht, dass so eine kleine Mininase soetwas hergeben kann!

Dünnhäutig wie ich gerade bin, habe ich verzweifelt den Herrmann angerufen und was sagt dieser? "Da kann ich dir ja nun auch nicht helfen!" Danke fürs Gespräch! Ich bin immernoch sauer. Sind ein wenig Zuspruch und Mitgefühl soviel zuviel verlangt?
Ein Anruf bei einer Freundin versprach Linderung: "Eiskaltes Wasser, irgendwelche Tücher damit tränken, in den Nacken damit. Ruhig auch mal auf die Nasenseite drücken, aus der es blutet und dann gucken, ob es aufhört. Falls nicht, ruf nochmal an, dann komme ich und fahr euch zum HNO! Du schaffst das Lieschen, nur ruhig!"

Puh, Glück gehabt. DAS hat mich beruhigt, da ist jemand, der glaubt an mich. O.K. Toilette im Kaufhof aufgesucht, eiskaltes Wasser kam da eh nur aus der Leitung und dann einfach mal abgewartet. Getröstet, gestreichelt, Hand gehalten, Tücher im Nacken ausgetauscht. Das Waschbecken vollgesaut, weil es war wirklich viel Blut.
Aber siehe da, nach einer Viertelstunde dort am Waschbecken wurde es besser, tröpfelte dann nur noch und hörte tatsächlich wieder auf.
Ich muss nicht dazu sagen, dass der Herr Sohn an der Nase operiert wurde, letztes Jahr im Oktober, oder? Und ist es da so unwahrscheinlich, dass man Angst hat, irgendeine Narbe in der Nase hat ihren Dienst geschmissen und einfach mal die Schleusen eröffnet? Dass der Headnut-Effekt auf die Schaufensterscheibe ja auch nicht nur mal eben so rangekommen war, sondern so mit voller Wucht, weil der Herr Sohn die anscheinend einfach nicht gesehen hat?

Brauch ich nicht nochmal! Echt nicht.

3 Kommentare:

  1. Boah..nee, das braucht niemand! Ich geb mal virtuell ne Portion Schulterklopfen rüber, weil du die Ruhe behalten hast und alles so souverän gemeistert hast! Gut, dass es Freunde gibt;)...

    lg,dani

    AntwortenLöschen
  2. Oje, was ein Tag. Ich ware auch fix und fertig gewesen. Hoffe dem kleinen Mann geht es soweit wieder gut.
    Liebe Grüße, Tina

    AntwortenLöschen
  3. Das man da jemanden anruft, ist völlig normal. Haste gut hinbekommen :).

    AntwortenLöschen